Mittwoch, 1. Juni 2011

Der drei Stunden Countdown

Er fängt an, der Countdown. Ich wähle ihre Nummer. Es klingelt. Sie hebt ab. "Hallöööchen", ertönt ihre wundervolle, unverwechselbare und einzigartige Stimme. Sofort verformt sie meinen ernsten Gesichtsausdruck in ein liebevolles Lächeln. Im Hinterkopf habe ich immer den Gedanken, dass dieses Telefonat nur drei Stunden dauert, leider. Langsam kommt man ins Gespräch. Natürlich, der Countdown läuft weiter, wäre schön, wenn nicht. Das Gespräch nimmt seinen Lauf und die Zeit läuft weiter, leider. Es wird immer später, der Countdown immer kürzer. Ich liebe es, wenn sie müde wird. Oft gibt sie nur noch ein leises "hihi", von sich. Und wenn ich sage, sie sei müde, streitet sie das natürlich ab, was ich ebenfalls total niedlich finde. Es ist fast vorbei, der Countdown ist fast abgelaufen, leider.
Es ist spät. Beide liegen im Bett und sie schaut nach, wie lange wir nur noch haben. Es ist noch eine halbe Stunde, "waaaaaaaas?! Nur noch eine halbe Stunde? Oh mein Gott, ich sterbe", bricht meist unkontrolliert aus mir raus. Sie allerdings, wimmert nur leise, was so unglaublich süß klingt. 
Ich, ich Idiot, falle oft in einen Sekundenschlaf. Ich träume von ihr, es ist wunderschön. Sie findet es niedlich, ich  allerdings finde es doof, da die Zeit weiter läuft, leider. Es ist so weit, noch fünf Minuten. Beide sind wach und erschrocken. Meist kommt die Frage, "Wollen wir uns heute verabschieden". Ja, das machen wir nicht oft, da es doch sehr schwer ist, tschüss zu sagen. Wenn wir uns verabschieden, ist es meist beschämend, meinerseits. "Gute Nacht" - "Ja, gute Nacht" - "Ich liebe Diiich. Ooh, das kam so scheiße!" - "Thaha. Ja, ich dich auch", so war es, erst gestern.
Ich liebe sie, ja, so sehr. 

Es bleibt noch eine Minute, beide haben Angst vor den doofen piep Geräuschen. "Die Scheiße darf nicht aus gehen!", sagen wir abwechselnd. 
Der Countdown steht auf Null, die Leitung bricht ab, sie ist nicht mehr 'dran, leider..

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